Ich bin Deutscher und Patriot. Ich liebe mein Land und würde ohne zu zögern mein Leben für es geben. Meine Handlungen in der Vergangenheit, von denen ich überzeugt war, sie lägen im besten Interesse des Staates, würden dazu führen, dass die Regierung, der ich diene, mich als einen Verräter ansehen würde.
Ich bin verantwortlich für den Tod vieler Regierungsangestellter – Tode, die ich für absolut notwendig hielt für das Wohl der Gesellschaft.
Zu ihnen zählt ein Offizier in einer militärischen Eliteeinheit, die sich Abteilung 89 nennt. Eine Einheit, deren Existenz mich anwidert. Eine Einheit, die sich mit der deutschen Flagge umhüllt und sich über dem Gesetz wähnt.
Eine Einheit, die auf Geheiß der deutschen Kanzlerin Claudia Meyer agiert. Sie selbst ist eine doppelgesichtige Frau, die Ihnen mit einem süßen Lächeln in die Jackentasche greift. Sie verdient es, an der Seite ihres Schlägertrupps zu sterben.
Ich habe mir geschworen, sie alle zu Fall zu bringen. Ich habe es in Berlin mit einem Neo-Nazi-Aufstand versucht. Vergeblich. Auch der Versuch in Russland musste scheitern. Ich frage mich allmählich, ob in der Regel, nach der aller Guten Dinge drei seien, wirklich Wahrheit steckt. Wenn dem so ist, dann ist ihre Zeit endlich gekommen und ich werde endlich als Sieger hervorgehen.
Aufgrund meiner vergangenen Fehlschläge hat sich meine Erzfeindin an meine Fersen geheftet. Sollte sie mich finden, dann sterbe ich ohne Gnade oder Zögern durch ihre Hand. Ich bin nicht so naiv, Gnade von ihr zu erwarten. Ich bin verantwortlich für den Tod eines ihrer Untergebenen. Das war mein Todesurteil.
Es wird kein Verfahren geben, keinen Richter und kein Recht auf Berufung. Lediglich eine schnelle Kugel in den Kopf. Und auch das nur, wenn ich Glück habe.
Meine einzige Chance ist, sie alle zuerst zu erwischen. Mich darf nichts zurückhalten. Ich kann mir keine Vorsicht mehr leisten. Ich muss daran glauben, dass es mir bestimmt ist, zu überleben.
Und dennoch gibt es da dieses furchtbare Gefühl – ich kann es nur als die kalte Hand des Todes auf meiner Schulter beschreiben, meine Zeit wäre gekommen. Der Tod verlangt nach meiner Seele und wird mich auf direktem Wege für meine Sünden in die Hölle schicken.
Der Tod hat einen Namen.
Sophie Decker.